Geistiger Duennschiss - fein portioniert!

Allgemein, Finanzen

eBayPal

Eines der unpackbarsten Dinge wurde mir erst vor kurzem bewusst: eBay und PayPal sind Abzocker.

Gut, kommt jetzt vermutlich nicht wirklich überraschend – aber die Gebühren/Provisionen, die die beiden Verbrecherbanden mittlerweile einheben, sind jenseits von Gut und Böse.

Ich verkaufte also vor einigen Tagen einen Router. Wollte grade noch “den ich nicht mehr benötigte” dazuschreiben. Aber wieso sollte man sonst etwas verkaufen oder wegwerfen? Selbst wenn man notgedrungen Dinge verkauft weil man Geld braucht, benötigt man eben das Geld mehr als das Objekt, welches man also gegen Bares eintauschen möchte. Wobei auch der Begriff “Bares” bei Überweisungen nicht ganz korrekt ist. Außerdem ist heutzutage ja schon fast absehbar, dass das Bargeld mittelfristig abgeschafft wird. Hab erst heute einen Artikel dazu gelesen, dass der 500 Euro Schein wohl einbehalten werden soll. Angeblich, um die Kriminalität zu bekämpfen. Das glauben die Deppen von der EZB ja wohl selber nicht. Schon gar nicht nach den kürzlich aufgetauchten Panama (City Ficki Ficki Bar) Papers. Der Teil in Klammer stammt so nebenbei aus einem Zitat aus dem grandiosen Film “Besser geht’s nicht”, in dem mit Jack Nicholson einer meiner Lieblingsschauspieler mitspielt. Irgendwie schweife ich leicht ab.

Also, der nicht benötigte Router wurde auf eBay eingestellt und ging um sagenhafte 9,50 Euro weg. Dazu kamen noch 5 Euro Versand. Macht zusammen also 14 Euro Fuffzisch. Übrigens ist es mittlerweile für Bieter anscheinend problemlos, ein abgegebenes Gebot einfach wieder zurückzuziehen. Begründung: “falsches Gebot abgegeben” – das gab’s früher nicht. Man wurde und wird auch oft genug darauf hingewiesen, dass das Gebot verbindlich wäre. S(ch)ei’s drum.

Ok, der Käufer überweist die 14,50 also per PayPal und ich versende den unbenötigten Router… haha, was mir die Rechtschreibüberprüfung grad vorschlägt… warum gibt’s “unbenötigt” nicht? Was ist das Gegenteil von „benötigt“? Da muss es doch ein einzelnes Wort geben. “Nicht mehr benötigt” ist doch viel zu umständlich.

Wo war ich? Ah, der nutzlose Router wurde verschickt. So gut, so weit. Ein paar Tage später bekomme ich die Rechnung von eBay: 96 Cent. Plus 9 Cent von davor irgendwas. Hab keine Ahnung wovon, bzw. warum die 9 Cent nie abgebucht wurden. Meine letzte eBay Aktivität liegt bereits über ein Jahr zurück.

Also 96 Cent sind 10,1 % von 9,50 Euro. Sagenhaft. Und ich dachte, dass Immobilienmakler Verbrecher wären, die bloß läppische 3,3 % des Kaufpreises von Käufer UND Verkäufer kassieren.

Als ich die Geschichte dann ein paar Tage später bei Freunden erzählte, fiel mir irgendwie PayPal ein. Dass die ja auch vom Zahlungsempfänger eine Provision kassieren.
Was liegt also näher als direkt vor Ort die PayPal App downloaden und mal nachschauen, was die so nehmen.

Dann das erste Fragezeichen über meinem Schädel: Wieso hat die App knappe 100 MB? Nach meinem naiven technischen Verständnis dürfte die App ja lediglich die Schnittstelle zu meinem Konto bilden. Ein paar Anzeigen, wieviel ich am Konto habe, evtl. ein paar Push-Funktionalitäten oder Einstellungsmöglichkeiten. Aber 100 MB? Die sind doch nicht normal. Aber ok, ich lad mir den Dreck runter und starte ihn.
Ein Blick auf die Gebühr: 84 Cent. Also rund 5,8 % von 14,50 Euro.
Man darf jetzt nicht vergessen, dass eBay die Gebühr nur auf den Verkaufspreis anrechnet – nicht auf die Versandkosten.
Egal, Milchrechnung:
9,50 Euro Verkaufspreis + 5 Euro Versand = 14,50 Euro Einnahmen.
Die Versandkosten (warum heißt es Verkaufspreis, aber Versandkosten? Und nicht Verkaufpreis bzw. Versandskosten?) betrugen genau die 5 Euro – man ist ja kein Abzocker.
Bleiben 9,50. Abzüglich 96 eBay-Cent (die 9 nicht näher deklarierten lass ich der Fairness halber raus. Vielleicht komm ich ja noch drauf…) und abzüglich der 84 PayPal-Cent bleiben 7,70 übrig. Wow. Nüchtern – und das bin ich derzeit – betrachtet, sind das 81% vom Verkaufspreis die mir blieben. Scherereien wie das Fotografieren, Einstellen, Verpacken und Versenden des Artikels inklusive.
Ist wahrscheinlich Zufall, dass die 19% genau die Mwst. in Deutschland sind. Werde es bei nächster Gelegenheit überprüfen. Vorausgesetzt ich verkaufe jemals wieder etwas auf eBay.

Nachdem ich mir also durchgerechnet habe, dass ich wohl noch weiterhin arbeiten gehen muss und noch nicht ausgesorgt habe, schaute ich mir die Funktionalität der PayPal-App an. Eine Frechheit. Man kann keine bestehenden Konten löschen bzw. kann eingetragene nur auf der Website bestätigen. Auch die sogenannte “Standard-Adresse” kann nicht entfernt oder geändert werden.
Einstellungen gibt’s ein paar rudimentäre (die Funktion “Login und Sicherheit” ist der Hammer!), aber warum das Ding fast 100 MB hat verstehe ich noch immer nicht. Wurde soeben wieder vom iPhone gelöscht.

Conclusio: Keine Ahnung. Hauptsache sudern.

Ajo, die unterschiedlichen Uhrzeiten auf den Handy-Screenshots kommen daher, dass ich oft monatelang an einem Artikel schreiben lasse, bevor ich meine Agentur autorisiere, ihn freizuschalten. Vielleicht hab ich aber auch nur den Text mal grob entworfen und erst hinterher manche Bildchen gemacht und eingefügt.

  1. Max

    Gaypal und Egay sind ein schlechter Witz! Scheiß Abzocker!

  2. Blackie

    Stimmt, die sind echte Abzocker geworden.
    Leider ist es aber so, dass man bei Ebay für gewisse Waren (seltene Sachen/Sammlerware, keine “Alltagsware” wie Router) deutlich höhere Verkaufspreise erzielen kann hat als z.B. bei willhaben.at, etc. Zahlt sich unterm Strich somit immer noch aus!
    Spannend bleibt, warum Du Grammelschmalz in den Tags erwähnst.

    • Kommentar des Beitrags-Autors

      chefgue

      Weil mir das beim Tippen von “Grammatiknazi” als erstes einfiel ;-)
      Hab’s irgendwo schon mal erwähnt, dass die Tags leider alphabetisch sortiert werden. Wobei die beiden Wörter ja eh hintereinander getippt wurden.

Schreibe eine Antwort