Geistiger Duennschiss - fein portioniert!

Allgemein

Abacco’s

Was kann man gegen steigende Energiepreise tun?
Einfach ein Restaurant mit vermutlich zu hohen Erwartungen besuchen, maßlos enttäuscht werden, Wochen später nochmals den Besuch schildern und sich dabei in dermaßen Rage reden, dass einem warm dabei wird und man sich der Jacke entledigen muss.

So geschehen letzte Woche, als ich mit einigen Kollegen ein paar Bier saufen war und den Abend meines Besuches im Abacco’s nochmals Revue passieren ließ.

Vorab muss ich sagen, dass ich und auch die anderen fünf Leute, mit denen ich dort essen war, bis zum Besuch ausschließlich Positives darüber gehört haben. Unabhängig voneinander. Sowohl aus dem Freundeskreis, als auch von Arbeitskollegen, die vor wenigen Jahren schon dort waren.

Also wir hatten einen Tisch für sechs hungrige Mäuler reserviert, Uhrzeit weiß ich leider nicht mehr, könnte 19 Uhr oder 19:30 Uhr gewesen sein. Jedenfalls wurden wir nicht nach zwei Stunden wieder hinauskomplimentiert, wie es wohl anderen Gästen, laut Tripadvisor, ergangen ist.

Die Bude ist in der Motorworld Köln untergebracht und befindet sich direkt im riesigen Eingangsbereich, welcher einer überdimensionalen Hotellobby gleicht.

Links waren direkt die Schiffbuden, danach kam eine (nicht geöffnete) Bar oder Rezeption, rechts ist ein offener Bereich für ca. 90 Personen, nur durch eine ca. ein Meter Zwanzig hohe Glaswand von der Lobby abgetrennt.

Wir gingen zum Empfang (was einem Rednerpult glich), zeigten die Impfnachweise her, wurden zu unserem Tisch gebracht und der Typ meinte, dass die Bedienung gleich kommen würde.

Bestellen.

Nach etwa einer Viertelstunde schnippte ich einen der selten zu sehenden Lakaien zu uns, um endlich mal ein Bier bestellen zu können. Meinte der nur, er wäre nicht für den Service zuständig, aber er schickt gleich jemanden.

Weitere fünf Minuten später kommt endlich jemand um die Getränke aufzunehmen und uns das Konzept zu erklären. Dieses sieht vor, dass man einen heißen Stein bekommt und darauf sein Steak selber auf den gewünschten Gargrad fertig bruzzeln kann. Dazu gibt es eine Beilage nach Wahl, die man – wenn man sie vertilgt hat – immer wieder kostenlos nachbestellen kann. Pommes, Kartoffelgratin, Salat, Spinat und noch zwei, drei Dinger gab es.

Wenn der Stein zu kalt wird, weil man zu langsam frisst, kriegt man selbstverständlich auch einen neuen.

Also alles in allem eigentlich recht lässig.

Als die Getränke von einem ca. 25- bis 30-jährigen Kellner gebracht wurden, nahm er die Bestellung auf. Während er völlig desinteressiert die Sachen in sein Device tippte, schaute er immer wieder zum Nebentisch, wo eine seiner Kolleginnen auch grad Gäste bediente.

Unsere Bestellungen mussten manchmal wiederholt werden, weil er wieder nicht zugehört hatte, oder wir mussten warten, bis er sich wieder uns und nicht dem anderen Tischmoped widmete.

Irgendwann war er fertig und kippte beim Abräumen des Nebentischs ein Glas oder eine Flasche vom Tablett, welches unter einem lauten Knall am Boden zerbarst.

Mit Bartwisch und Schaufel bewaffnet, kam jemand anderes und kehrte die Scherben zusammen. Naja, kann ja passieren.

Die Bude war übrigens sehr gut gefüllt, ich glaube fast jeder Tisch war belegt als wir ankamen.

Essen.

Dann kam das Essen. Er brachte zwei Tabletts und fragt, wer die 200 Gramm irgendwas Steaks bekäme. Das war recht einfach, da wir ausnahmslos alle ein 300 Gramm Steak bestellt hatten.

Keine Einsicht von ihm, er hätte das ja eingetippt.

Ja, du Pfosten… Wennst nicht deiner Kollegin dauernd auf den Arsch oder die Titten geglotzt hättest, hätte es vielleicht geklappt.

Murrend verließ er den Tisch und brachte das Zeug zurück in die Küche.

Ich glaube, da hatte ich bereits mein erstes Bier (0,5) ausgetrunken und bestellte, nachdem er dann die anderen Steaks richtig gebracht hatte, ein weiteres.

Endlich hatten alle ihr Essen und wir starrten ungläubig auf den Salat, den jemand zusätzlich zur Flat Rate Beilage um 3,90 Euro bestellt hatte.
Sowas Erbärmliches hatte noch keiner von uns gesehen.
Es handelte sich um diesen vorgeschnittenen Buntsalat im eingeschweißten Plastiksackerl aus der Kühltheke beim Rewe. Was kostet der eigentlich dort? 89 Cent?

Auf alle Fälle war das etwa ein Viertel aus der Packung, welches dann noch 3 Tage in der Sonne liegen muss, damit sämtliches an Geschmack flöten geht, bevor es dann mit 0815-Dressing um 3,90 Euro in diesem Laden verkauft wird. Unpackbar.

Nach einiger Zeit hatten wir alle unsere Durchschnittsteaks vertilgt und wollten noch was zu trinken bestellen. Da dürfte es so 22 Uhr gewesen sein, denn der Laden leerte sich zusehends. Im Gegensatz zu unserem Tisch, der einfach nicht abgeräumt wurde.

Wer mich kennt, weiß, dass irgendwas in der Matrix nicht stimmt, wenn ich nach ca. drei Stunden erst zwei Bier getrunken habe.

Irgendwann schafften wir es dann doch noch zu bezahlen, Bier gab’s keines mehr, weil ich keine Lust mehr hatte darauf zu warten.

Das Knirschen der restlichen Scherben beim Rausgehen am Nebentisch rundete diesen Scheißabend noch gebührend ab.

Fazit.

Alles in allem ein völliger Reinfall, trotz eigentlich ganz gutem Konzept. Das Konzept war auch der Grund, warum wir bereits im Auto uns die Frage stellten, ob wir unser Gewand direkt verbrennen sollen, oder ob man den Geruch vielleicht doch noch mal rausbekommt.

Die letzten Bewertungen auf Tripadvisor ABACCO’S STEAKHOUSE, Köln – Ehrenfeld – Menü, Preise & Restaurant Bewertungen – Tripadvisor spiegeln eigentlich unseren Eindruck ganz gut wider.

Die Bude lebt wohl von ihrem Ruf aus vergangenen Tagen. Und solange die Gäste noch kommen, wird sich vermutlich auch nichts mehr am Verhalten der Bedienung ändern.

  1. Blackie

    Bartwisch. Seit wann trägst Du Bart? 😄

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